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Idee und Ursprung
Es entspricht einem altbekannten Bedürfnis des Menschen Horizonte zu erweitern. Neben der Geistigen Art, ist die visuelle Vergrösserung des Blickfeldes die Naheliegendste: die Panoramasicht.
Man denke an Horizonte- am Meer oder in den Alpen, wobei die Gipfelkette der Berge wohl der Inbegriff der Panoramasicht darstellt. Viele Maler der damaligen Zeit versuchten diesem Anliegen gerecht zu werden. Sie malten 360 Grad Panoramen.
Eine zusätzliche Steigerung der Wirkung wurde mit der Idee des künstlichen Vordergrundes erreicht. Dies war die Geburtsstunde des Panoramas. Einfallsreichtum und Präzision waren bald keine Grenzen mehr gesetzt. Panoramen und Dioramen ermöglichten dem Publikum Reisen und Ausflüge, ohne wirklich hin zu gehen, sei es aus Materiellen-, Physischen- oder Schlechtwetter-Gründen, wie auch immer, die Horizonte lagen plötzlich für alle Nah.
Panorama und Diorama – Phänomene angesiedelt zwischen Kunst und Technik, zwischen Spektakel und Kultur vermitteln naturgetreue optische Illusionen, dies war die zentrale Idee, wobei der Unterhaltungswert des Publikums klar im Vordergrund stand. Somit gelten Sie als die Vorläufer der heutigen Massenmedien wie Kino und Fernsehen; also die virtuelle Unterhaltungswelt von damals.
Zur Blütezeit von Mitte bis Ende des ausgehenden 19. Jahrhunderts verblüfften viele kunstvolle Meisterwerke dieser Art die Menschen rund um die Welt.
Panormen und Dioramen
Panoramen sind Rundgemälde mit sogenanntem "Faux terrain", -einem künstlichen Vorgelände. Sie zeigten meist kriegerische Ereignisse wie Schlachten wie z.B. Murten Panorma - an der EXPO 2002; Bourbaki Panorma, Luzern, aber auch Städteansichten und religiöse Szenerien.
Dioramen sind der Wirklichkeit nachempfundene Bildausschnitte in ausgeprägt dreidimensionaler Darstellung (meist mehrere Bildebenen) und gestaltetem Vordergrund; auch Durchschaubilder.
Diorama und die Bilder
Für das schon seit längerem existierende Meiers Diorama am Museums-Platz malte Ernst Hodel nach einem Brand neue Riesen-Bilder vom Rigi und Pilatus. Meyers-Diorama wurde bald dem Neubau "Hotel de La Paix" geopfert. Hodel zügelte die von ihm für Meyer gemalten Dioramabilder in das nicht mehr stark besuchte Löwendenkmal-Museum, das er zu diesem Zwecke erweben konnte, und realisierte darin nach und nach sein Alpen-Diorama unter dem Namen Alpineum.
Das Phänomen Diorama (das Museum selbst) kann nur bei einem Besuch erlebt werden! Hier können Sie eintauchen in die Erlebniswelt von gestern...
Geschichte
Man muss sich in die Zeit um 1900 zurückversetzen. Als Nachfolge der Romantik wurden die Alpen erst spät als Naturerlebnis entdeckt. Eine geradezu schwelgerische Naturbegeisterung entwickelte sich und viele Dichter und Schriftsteller widmeten ihre Werke diesem Thema.
Man erinnere sich an Goethes Tagebucheintrag, tief beeindruckt angesichts der trutzigen Berge: "Allmächtig, fürchterlich!" Und Mark Twains erfrischendes Zeitdokument "Die Besteigung der Rigi" Durch diese neue “Sehnsucht“ nach den Bergen entstand ein wesentliches Entwicklungsfeld für die Panoramamalerei.
Museumsgebäude
ALPINEUM Luzern
3D-Alpen Panorama
Denkmalstrasse 11
CH-6006 Luzern
+41 41 410 62 66
+41 41 410 40 64
Erbaut 1885 im neoklassizistischen Stil als Löwendenkmal-Museum. Zusammen mit Löwendenkmal und Kapelle bildete es ein Ensemble. Gezeigt wurde die Geschichte zum Tuilerien-Sturm, dem Untergang der Schweizergarde 1792 in Paris.
Das Original-Gemälde vom Tuilerien-Sturm (gemalt von Otto Lorch und Ludwig Bang um ca. 1889) befindet sich seit 1895 im Eigentum des Alpineum 3D-Alpen Panorama in Luzern.
Wohl im Sinne der Zeitentwicklung, die sich von den überaus realistischen Darstellung kämpferischen Geschehens eher abwandte, überdauerte diese Ausstellung keine 10 Jahre. In der ebenfalls im Haus befindlichen Gallerie stellte der Kunstmaler Ernst Hodel sen. seine Bilder aus.
Neben Gletschergarten und Bourbaki-Panorama, direkt neben dem Löwendenkmal, eröffnete im Mai 1901 eine weitere Sehenswürdigkeit; das Alpineum, das in naturgetreuer Wiedergabe Hochgebirgs-Szenrien von packender Wirkung zeigt.
Bis ungefähr 1975 begleitete und erklärte ein mehrsprachiger Portier nach alter Manier den Rundgang durch das ALPINEUM. Um 1990 wurde das Diorama etwas dem Zeitgeist angepasst und ist seither autonom zu besichtigen (alles beschriftet). In jüngerer Zeit wurden Relief der jeweiligen Bergregionen integriert, sowie Modellhäuser, Schiffs- und Bergbahnmodelle (und selten Stereo-Fotografien mit entsprechenden Stereo–Betrachtern aus der Jahrhundertwende, in die Ausstellung integriert.) Sowie die Sonder Ausstellung über die Stereoskopische Fotografie: “Das Stereo-Bild" die räumliche 3D-Fotografie um 1900.
Weiter Erinnerungen an die Blütezeit- und zum Betrieb des ALPINEUMS entnehme man dem dem Artikel von Friedrich E. Hodel Architekt im Buch "Quartierverein Hochwacht"